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Philosophie der Aufklärung – Ausgewählte Aspekte und Aktualität Symposium am 16. März 2024 in Nürnberg & via Zoom  
© Gesellschaft für kritische Philosophie/Humanistische Akademie 2023-24

Herzlich willkommen.

Symposium über die Philosophie der Aufklärung 

Unter „Philosophie der Aufklärung“ wird eine breite und vielfälti- ge, reformorientierte oder revolutionäre geistige Strömung des 17. und vor allem des 18. Jahrhunderts verstanden, die insbeson- dere in Europa und Nordamerika ihre Wirkung entfaltet hat.* Sie hinterfragt bestehende Auffassungen kritisch und intendiert, die Menschen in die Lage zu versetzen, klar denken und selbstständig vernünftig entscheiden und handeln zu können. Religiöse Vorstel- lungen, die vernunftwidrig scheinen, sowie Leichtgläubigkeit und Aberglaube sollten abgelöst werden durch ein bisweilen skepti- sches, freies, ungehindertes und damit eigenständiges Denken. Dieses soll in allen wichtigen Bereichen der Philosophie und des menschlichen Lebens resp. Zusammenlebens federführend sein. Die Philosophie soll demnach losgelöst von externen Vorgaben und Beschränkungen arbeiten können. Auch die Naturwissenschaften sollen von religiös motivierten Einschränkungen befreit werden. Involviert ist dabei seitens der Aufklärer stets die Annahme, dass sich die Menschen als vernunftbegabte Wesen auch tatsächlich aufklären lassen. Insofern stellt die Aufklärung eine optimistische Weltsicht bereit, die mit der Annahme eines Fortschritts in der menschlichen Entwicklung, im Wissen sowie den Wissenschaften und in gesellschaftlicher Hinsicht verbunden ist – auch wenn es Widerstände dagegen erst einmal zu überwinden gilt. Vor diesem Hintergrund ist auch die allgemeine Verbreitung des Wissens ist ein wichtiges Anliegen der Aufklärung, das sich exem- plarisch an der Enzyklopädie zeigt, die Diderot und verschiedene Mitwirkende im Laufe vieler Jahre herausgegeben haben. Wichtig werden zudem Diskussionszirkel wie die Salons in Paris sowie sehr viele Veröffentlichungen in unterschiedlichen Publikationsformen – von philosophischen Romanen und Erzählungen, Theaterstücken und Dialogen, philosophischen Abhandlungen (die oft mit Zensur- problemen zu kämpfen haben) bis hin zu Flugschriften, die im Geheimen verteilt wurden. Das Ziel der Aufklärungsphilosophie insgesamt ist ein „aufgeklärtes Zeitalter“, in dem die Menschen gelernt haben, selbst nachzuden- ken, selbst zu urteilen resp. zu werten und ihr Leben gemäß ihren eigenen Überzeugungen frei zu gestalten, wobei die Freiheiten des einen ihre Grenzen an den Freiheiten der anderen finden. Wie es um dieses Programm der oft auch kritisierten Epoche der Aufklärung heute steht und wie es aus heutiger Sicht zu bewerten ist, wird Gegenstand nicht nur verschiedener Vorträge, sondern insbesondere auch der Podiumsdiskussion am Ende der Veranstaltung sein. - Seien Sie dabei und diskutieren Sie mit! Die Teilnahme ist sowohl in Präsenz als auch via Zoom möglich. Ihr                                                 &                                          * Dieser Ankündigungstext basiert auf dem Vorwort von Prof. Dr. Wulf Kellerwessel und Prof. Dr. Rudolf Lüthe zu der von ihnen herausgegebenen Schwerpunktausgabe „Philosophie der Aufklärung - Geschichte und Bedeutung” der GKP-Zeitschrift „Aufklärung und Kritik”.
Dr. Frank Schulze
© Bettmann Archive
Rainer Ruder
Bild: Salon de Madame Geoffrin (gemeinfrei; Wikimedia Commons)